Produkt & Firma

Wie wir 50.000€ bei der Telekom T-Challenge gewonnen haben

Ein Rückblick und die Geschichte unseres unwahrscheinlichen Weges, die T-Challenge 2023 als "Most Customer-Centric Solution" zu gewinnen.
Preis für die "Most Customer-Centric Solution"
March 15, 2024

Dies ist ein Rückblick auf das, was sich als der Startschuss für unser Startup Datapods herausstellte. Als wir uns bei T-Challenge bewarben, war Datapods eine Idee, an der wir (Lukas, Finn, David und ich) gelegentlich in unserer Freizeit arbeiteten.  
Nachdem wir gewonnen hatten, wagten wir den Schritt und begannen, Vollzeit an Datapods zu arbeiten. Heute, ein Jahr nach der T-Challenge, arbeiten Lukas und ich seit ein paar Monaten an unserer App, wir arbeiten mit der renommiertesten Datenrechtsprofessorin Deutschlands, Louisa Specht-Riemenschneider, zusammen und haben uns Finanzmittel in Höhe von 270 000 € gesichert.

Was genau ist die T-Challenge?

Die T-Challenge ist ein jährlicher Innovationswettbewerb, der von der Deutschen Telekom und T-Mobile US veranstaltet wird. Jedes Jahr gibt es ein anderes "Thema", bei unserer Bewerbung ging es um Web3 in der Telekommunikation. Jeder, sei es eine Einzelperson, ein Unternehmen, eine Forschungsgruppe oder etwas anderes, kann sich online bewerben.

Der Wettbewerb funktioniert wie folgt:

  • Zunächst gibt es einen offenen Bewerbungsprozess. In unserer Gruppe gab es fast 400 Bewerbungen. Jede Bewerbung besteht aus einem Pitch-Deck, in dem die Idee und einige Informationen über das Team vorgestellt werden.
  • Anschließend werden die besten Bewerbungen für die Entwicklungsphase ausgewählt. Im Jahr 2023 wurden 18 Unternehmen ausgewählt, um weiterzukommen.
  • Drittens gibt es die "Entwicklungsphase". Das ist ein dreimonatiger Zeitraum, in dem die Teams an ihrer Idee arbeiten und sie in irgendeiner Form zum Leben erwecken.
  • Schließlich gibt es den eigentlichen "Demo Day", an dem alle Teams in der Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn zusammenkommen, um ihre Ideen in einem offenen Forum vorzustellen und zu pitchen. Die Jury, die sich aus leitenden Angestellten der Deutschen Telekom und von TMUS zusammensetzt, hört sich die Pitches der einzelnen Teams an und entscheidet über die Gewinner.‍

Im letzten Jahr, als wir teilnahmen, gab es insgesamt sechs Preise, drei Hauptpreise in Höhe von jeweils 100 000 Euro und drei Sonderpreise in Höhe von jeweils 50.000 Euro.

Nachdem das nun aus dem Weg geräumt ist, lassen Sie uns die Geschichte erzählen:

Wir haben uns mit einer Idee an der T-Challenge beworben. Wir spielten schon länger mit dem Konzept von persönlichen Daten-Wallets und Daten-Marktplätzen, so dass die grobe Idee, aus der Datapods werden sollte, bereits geboren war.

Hier kannst du mehr über unsere aktuelle Mission und Vision lesen.

Das Bewerbungsverfahren funktioniert durch einfaches Hochladen eines Pitch Decks.

Ich würde hier gerne sagen können, dass wir viele schlaflose Nächte mit unserem Deck verbracht haben, aber in Wirklichkeit haben wir an einem Tag ein Pitch Deck zusammengebastelt und sind damit angetreten. Das lag nicht daran, dass wir einfach zu faul waren, sondern daran, dass wir erst eine Woche vor dem Stichtag von der T-Challenge erfuhren und uns nicht sofort entscheiden konnten, ob wir teilnehmen wollten oder nicht.

Da wir nur einen halben Tag daran gearbeitet haben, war das Pitch Deck, das wir hochgeladen haben, nicht perfekt. Es präsentierte unsere Idee nur mäßig und wir haben sogar versehentlich bei einigen Folien die Sprache gewechselt (das gesamte Deck war eigentlich auf Englisch, mit Ausnahme unserer Teamfolie, die leider auf Deutsch war).

Nach vier Monaten wurden wir schließlich als eines der 18 besten Teams ausgewählt, um in die Entwicklungsphase einzutreten. Und das von fast 400 Teams aus der ganzen Welt, die sich beworben hatten.

Das war im Februar 2023. Der Tag der Demo sollte Mitte Mai sein, so dass wir etwas mehr als 3 Monate für die Vorbereitung der Demo hatten. Das sollte ja ausreichen sollten, oder?

Doch die Entwicklungsphase war leider der Punkt, an dem die Entwicklung ein bisschen holprig verlief. Im Rahmen des Programms wurde jedem Team ein Mentor zugewiesen, der uns helfen sollte, unsere Idee bereit für die Demo zu machen.

Wir wurden mit einem senior executive von T-Mobile US zusammengebracht. Nennen wir ihn John.

Bis jetzt hatten wir nur Kontakt zu den Organisatoren der T-Challenge, zwei Mitarbeitern der Deutschen Telekom AG aus Bonn, die sehr gelassen und locker waren. Die beiden waren einfach happy, ihren Job zu machen, und haben unsere Idee daher nicht so sehr oder eigentlich gar nicht kritisch hinterfragt.
Ich kannte diese Art von Menschen sehr gut, da ich neben meinem Studium drei Jahre lang bei der Deutschen Telekom gearbeitet hatte. Die Zentrale in Bonn funktioniert ähnlich wie eine Behörde, langsam, beständig und sehr auf Kommunikation und Einhaltung von Vorschriften bedacht.

John war nicht so. John war ein Manager, mit viel technischer Erfahrung und einer klassischen amerikanischen cut-the-bullshit Attitüde. Bis hier waren wir mit unserer netten Idee und unserem ganz hübschen Pitchdeck ganz gut durchgekommen. John dagegen hat uns direkt angesehen, dass wir wirklich nur vier Typen waren, die nichts vorzuweisen hatten außer einem großen Traum.

In der Praxis hatten wir nur eine unvollständige Website und einige Entwürfe, wie unser Produkt funktionieren würde (die Entwürfe waren das Ergebnis eines 20-Dollar-Fiverr-Auftrags, und alles, womit der Designer arbeiten konnte, waren einige handgezeichnete Skizzen von dem, was ich für eine gute Nutzeroberfläche gehalten habe).

So sah das ganze aus:

Sowas passiert, wenn man einen Backend-Engineer Skizzen zeichnen lässt und dann eine arme Seele dafür bezahlt, sie in Figma umzusetzen.

Rückblickend war es höchste Zeit für uns von jemandem wie john geroasted zu werden. Wir hatten noch 3 monate bis zur Demo und nichts wirklich präsentierbares. Wenn wir eine echte Chance haben wollten, brauchten wir genau diese Ohrfeige, um uns aufzuwecken.

Also haben wir uns 2 Prioritäten für das Finale gesetzt:

  • Wir brauchten eine funktionierende (idealerweise webbasierte) visuelle Demonstration, wie das Produkt für die Benutzer aussehen würde. Diese musste so schön gestaltet sein, dass die Leute die Tatsache übersehen, dass es keine wirkliche Funktionalität gab.
  • Wir brauchten eine gut aussehende und vor allem prägnante Präsentation und einen Pitch, den wir auf der Bühne vortragen würden. Da ich derjenige war, der den Pitch durchführte, sollte ich auch die Texte schreiben.

Drei Monate vor dem Demo-Day hatten wir nichts davon.

Und da wir alle Verpflichtungen zwischen Jobs, Studium und Leben hatten, hatten wir nicht wahnsinnig viel Zeit, alles selbst umzusetzen, also beschlossen wir, nochmal die Magie von Fiverr zu nutzen. Das Problem bei dieser Strategie war, dass es in der Regel Geld kostet, Leute zu beauftragen, für dich an deinen Problemen zu arbeiten. Und als 4 Studenten mit einer Idee hatten wir nicht gerade viel Geld.

Aber es gab einen verfügbaren, wenn auch kleinen (für ein Unternehmen) Geldbetrag, den wir hatten. Einige Monate zuvor bewarb sich mein Mitgründer David beim HSG Entrepreneurial Talents Program, einem Startup-Inkubator-Programm der Universität St. Gallen, und als Teil des Programms bekamen wir 4000 CHF.

Okay, so we had three months and ~4k€ as a budget to produce a compelling demo and pitch, with no prior experience in design, pitches or frontend development. Easy Peasy, right?

Okay, wir hatten 3 monate und ~4tsd€ Budget um eine überzeugende Demo und Präsentation zu erstellen, ohne jegliche Er

So what was our plan?


Talk to experienced founders who have built products in short time frames? Recruit friends who are good at design and front-end to help us? Spend some money to get 2-3 sample designs from different freelancers and choose the best? Talk to the jury and our mentors to get some insight into what the jury really wants to see?

Or just blow half the budget on a single freelancer to design the entire application without ever having worked with them before, and just give them hand-drawn sketches of the application that we designed without much feedback at all?

...

You guessed right, of course we took the gamble. But only after sitting around for 2 months and not really accomplishing much that we could have presented. We spent those two months digging into the technical and legal components that would underpin our project.
Once we had a better grasp on that, we started the first gig to design our product at the very end of March, 1.5 months before the demo.

To really maximize our chances, the designer would need all the input he could get. So, of course, we sent our pitch deck that we had applied with, a link to our website, and a few hand-drawn sketches of what we thought the application should look like.

Yup, thats what we did. For reference, this is what our website looked like back then, while functional, it wasn't exactly well designed.

So we waited for 2 weeks for the first design to come in. And damn! Our guy delivered some quality. This is what he conjured up from just this hand drawn sketch:

Okay, this was something we could definitely work with. We now had a real design.

All we had to do was turn it into something the judges could actually interact with, which would be best done as a web application. But all my front-end experience boiled down to building crude Flask-based websites, and with the limited time we had, I couldn't just take the time to learn something like React to build this.

Our savior, of course, was once again Fiverr. We paid another freelancer, this time a front-end developer, a total of $896.42 to take the design and turn it into a deployable web application.
Again, many things could have gone wrong, and by the time we started the development process, it was mid-April. So we had absolutely no margin for error.

If this gig went wrong, we would probably have had about 2 weeks before the demo and no money left to try anything else.

But against all odds, the developer came through and delivered a great looking demo, and more importantly, a demo that was actually interactive enough for us to use at our booth on demo day. (And he only took a week, great guy)

If you want to check out the demo, it's still live here: demo.datapods.app

Okay, one goal down, we actually had something to show at our booth.

With 3 weeks to go, we finally focused on getting the technical architecture down and working on our pitch. Crucially, the pitch was only 5 minutes long, with 2-3 minutes of questions, and the judges would come to our booth for the demo **before** the pitch, so we didn't need to spend time explaining the idea or business model in the pitch itself, and could just focus on storytelling.

This was very much against the advice of our mentor john, who wanted us to focus on the technology and product. He told us to demonstrate that we could actually execute and build a product like this, which of course we didn't have any evidence to support.
In a move that proved correct, we completely ignored his advice and focused on storytelling.

As with any good story, we needed a villain. So naturally, the first slide of our pitch deck featured a large picture of none other than Mark Zuckerberg:

The goal of our pitch was to communicate the need for our idea, i.e. what problem we are solving, and how our solution would work in conjunction with the DT/TMUS product portfolio. We had to convince the jury that there was a real need for our solution and that Telekom would gain something by working with us. And all that in a 5-minute pitch.

This is the pitch deck we ended up with. I think it captures both the problem and the potential collaboration quite well, without being too overloaded with information.

The week before the pitch, we uploaded the deck. With the pitch deck in place, we were ready to go.

Demo Day

The day of the demo came, my co-founders Finn and David traveled to Bonn and we went to set up our booth.

And it went... absolutely flawlessly! The jury was immediately sold on the idea. In our second demo, Claudia Nemat, Board Member for Innovation and Technology at DT, even jumped in and explained how our business model works to her American colleagues. Armed with our visual demo and prepared with some great storytelling, we went out guns blazing.

Here's a picture of a part of the DT board of directors at our booth:

The next step would be the Pitch on Stage, and since we were the second team to pitch, I knew we really had to make a lasting impression to have a chance at the prize. There's a full video of the pitch if you're interested:

And that was it. After the pitch, the heavy lifting was done. All we could do was wait. We had about 3 hours to wait for the judges to decide on the winners, and the ceremony would take place later in the evening.

Of course, you already know what happened. In the end, we won the award for "Most customer-centric solution" and a prize of 50.000€. Here's the winning moment from the live stream:

Looking Back

In retrospect, our success in the T-Challenge was the result of a magical combination of good fortune and making the most of our limited resources. Without the prize money, we probably would not have had the resources to pursue Datapods full-time.

In a way, the prize actually enabled us to deliver on the promises we made in our pitch.
Now, about a year later, we've accomplished a lot: We've raised over 300k€ in total funding, we're working with the most renowned data law professor in Germany, and we're about to release the first version of our app.

If you're interested in being one of the first people to try out our app when it goes into beta, go ahead and sign up for our waiting list by clicking on the "Sign up" button at the top of this page.

If anyone stumbles across this blog post and is currently working on their own T-Challenge entry, feel free to drop me a line on LinkedIn, I'd be happy to help.

Best,
Jakob

Two phones, showing the deletion request screen and data sharing screen in the Datapods app

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